In der Welt der Apotheken spielen Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA) eine zentrale Rolle, die oft im Hintergrund bleibt, aber für den reibungslosen Ablauf unerlässlich ist. In Apotheken sind PKAs die kaufmännischen Experten im Bereich des Arzneimittelhandels.
Inhaltsverzeichnis:
1. Was macht eine PKA? – Aufgaben und Tätigkeitsbereich
2. Ausbildung zur PKA: Voraussetzungen und Ablauf
3. Berufschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten
4. Gehalt und Urlaub einer PKA?
5. Fazit: Ein vielseitiger Beruf mit Zukunft
Diese und viele weitere Fragen beschäftigen Schüler, die noch unschlüssig bei ihrer Berufswahl sind, frisch gebackene PKAs und „Alte Hasen“, die schon viele Jahre an Berufserfahrung in der Apotheke gesammelt haben.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wissenswerte über die Aufgaben, die Ausbildung und die Karrierechancen im Beruf der PKA.
1. Was macht eine PKA? – Aufgaben und Tätigkeitsbereich
Die PKA ist das organisatorische Rückgrat der Apotheke. Sie arbeitet Hand in Hand mit Apothekern und pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA), übernimmt jedoch vorrangig administrative Aufgaben. Hier eine Übersicht über die Hauptaufgaben:
– Warenwirtschaft: Eine zentrale Aufgabe der PKA ist das Bestellen, Lagern und Kontrollieren von Arzneimitteln und apothekenüblichen Waren. Sie sorgt dafür, dass Medikamente stets vorrätig sind und überprüft die Lieferungen auf Vollständigkeit und Qualität.
– Rezeptabrechnung: PKAs sind auch für die Abrechnung von Rezepten mit den Krankenkassen zuständig. Dabei spielt die korrekte Dokumentation und die Einhaltung von Vorschriften eine große Rolle.
– Beratung und Verkauf: PKA verkaufen apothekenübliche Waren (apothekenexklusive Kosmetika, Körper- und Zahnpflegeprodukte, Säuglingspflegemittel, Diätetika). Zur Abgabe von Arzneimitteln sind sie dagegen nicht berechtigt
– Marketing und Dekoration: PKAs unterstützen zudem bei der Gestaltung von Schaufenstern und der Präsentation von Waren in der Apotheke.
In größeren Apotheken oder in der pharmazeutischen Industrie können PKAs auch weitere administrative Aufgaben übernehmen, z. B. in der Buchhaltung oder im Marketing.
2. Ausbildung zur PKA – Voraussetzungen und Ablauf
Die Ausbildung zur PKA dauert in der Regel drei Jahre und kann bei den richtigen Voraussetzungen auf 2 Jahre verkürzt werden. Der Ausbildungsalltag verteilt sich auf 1,5 Tage / Woche Unterricht in der Berufsschule und auf die Apotheke. Während der Ausbildung lernen angehende PKAs alle wichtigen Bereiche kennen, die für den Beruf relevant sind.
Dazu gehören:
– Theoretische Inhalte: In der Berufsschule stehen Fächer wie Warenwirtschaft, Arzneimittelkunde, Wirtschaftslehre und Mathematik auf dem Stundenplan. Diese Fächer vermitteln das kaufmännische Wissen, das für die Arbeit in einer Apotheke notwendig ist.
– Praktische Inhalte: In der Apotheke sammeln die Auszubildenden praktische Erfahrung im Umgang mit Waren und Kunden. Sie lernen, wie Bestellungen abgewickelt werden, wie man den Warenbestand überprüft und wie Verkaufsförderung funktioniert.
Die Ausbildung endet mit einer schriftlichen und einer praktischen Abschlussprüfung. Voraussetzung für die Ausbildung ist in der Regel ein guter Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss (Realschule). Eine hohe Sorgfalt, Interesse an kaufmännischen Aufgaben und Freude am Kontakt mit Menschen sind wichtige Eigenschaften, die angehende PKAs mitbringen sollten.
3. Berufschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung bieten sich PKAs viele Karrierechancen. In Apotheken sind sie unersetzlich, aber auch in anderen Bereichen können sie tätig werden:
– Apotheken: Der klassische Arbeitsplatz für PKAs. Hier sind sie in die täglichen Abläufe eingebunden, kümmern sich um die Warenwirtschaft und unterstützen das Apothekenteam bei der Beratung.
– Pharmazeutische Industrie: PKAs können auch in der pharmazeutischen Industrie arbeiten, beispielsweise in den Bereichen Logistik, Vertrieb oder Marketing.
– Krankenkassen und Behörden: Auch im Gesundheitswesen, z. B. bei Krankenkassen oder in Arzneimittelbehörden, werden PKAs eingesetzt, um administrative Aufgaben zu übernehmen.
Wer sich beruflich weiterentwickeln möchte, hat zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. PKAs können sich beispielsweise auf bestimmte Bereiche spezialisieren oder eine Zusatzqualifikation in der Buchhaltung erwerben. Auch ein Wechsel in den pharmazeutisch-technischen Bereich ist möglich, indem man eine Ausbildung zur PTA oder ein Studium in der Pharmazie anschließt.
Auch ohne Abitur können PKAs Pharmazie studieren. Doch der Weg zum Studienplatz ist nicht einfach: Die Universitäten erwarten neben der fachbezogenen Ausbildung mehrere Jahre Berufserfahrung. Zudem müssen Bewerber eine Zugangsprüfung meistern, die es in sich hat.
4. Gehalt und Urlaub einer PKA
Das Gehalt einer PKA variiert je nach Berufserfahrung, Bundesland und Größe des Arbeitgebers. Das Einstiegsgehalt liegt bei 2.441 € brutto pro Monat und steigert sich in Abhängigkeit der Berufsjahre bis auf 2.982 € brutto.
Der Urlaubsanspruch ist seit 2024 von 34 Tagen auf nunmehr 35 Tage pro Jahr gestiegen. Mitarbeitende mit mehr als vierjähriger Betriebszugehörigkeit erhalten einen zusätzlichen Tag; bislang war das nach fünfjähriger ununterbrochener Betriebszugehörigkeit der Fall.
5. Fazit: Ein vielseitiger Beruf mit Zukunft
Der Beruf der Pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten (PKA) ist ideal für alle, die ein Interesse an kaufmännischen Aufgaben und an der Arbeit im Gesundheitswesen haben. Die PKA-Ausbildung bietet eine solide Grundlage für eine langfristige Karriere, die sich durch zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen auszeichnet.
Zudem bietet der Arbeitsmarkt für gut ausgebildete PKAs zahlreiche Möglichkeiten – sei es in der klassischen Apotheke, bei Pharmaunternehmen oder im Großhandel.